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Günstiger Zahnarzt Zürich

Zahnbehandlung in Ungarn wird zum Albtraum

Zahnbehandlung in Ungarn wird zum Albtraum

Zahnbehandlung in Ungarn wird zum Albtraum

Ein vermeintlich günstiges Zahnimplantat wird für einen Pensionär zur Odyssee mit teuren Folgen. Statt in Ungarn muss er sich seine Implantate nun in der Schweiz anfertigen lassen.


Author: SVEN ZIEGLER / Blick.ch

Paul Wehrle (69) muss nach einer fehlerhaften Implantat-Behandlung seiner Zähne mehr als 5000 Franken zahlen.
Verlockend habe das Angebot ausgesehen, erinnert sich Paul Wehrle (69) beim Gespräch mit Blick in seiner Wohnung in Hagendorn ZG. Im Frühling merkt der Rentner, dass bei seinem Gebiss etwas nicht mehr stimmt. Die Abklärungen beim Zahnarzt zeigen: Wehrle braucht Zahnimplantate. «Der Zahnarzt meinte, ich müsse mit Kosten von etwa 6000 bis 7000 Franken rechnen. Da habe ich schon leer schlucken müssen», sagt Wehrle.
In einer lokalen Zeitschrift entdeckt er ein Inserat einer Firma, welche günstige Zahnbehandlungen in Ungarn anbietet. Wehrle meldet sich an, fährt nach einer Vorberatung mit dem Car von Wil SG in Richtung Osteuropa. Eine Woche verbringt der 69-Jährige dort, wird von einem lokalen Zahnarzt behandelt. Bezahlt wird noch vor Ort in bar, insgesamt 2188 Franken. Die Rechnungen liegen Blick vor.


Zweites Implantat vollständig verrechnet

Nach der Rückkehr Wehrles stellt sich heraus: Das Implantat passt nicht. In der Praxis der Behandlungsfirma wird Wehrle untersucht. Dann heisst es, er müsse ein zweites Mal nach Ungarn fahren. Erneut setzt sich der Pensionär in den Reisecar. In Ungarn erhält er ein komplett neues Implantat – und eine gesalzene Rechnung. «Ich musste das zweite Implantat vollständig bezahlen, obwohl beim ersten Mal nicht sauber gearbeitet wurde», ärgert er sich. Erneut muss Wehrle mehr als 2000 Franken zahlen.

Doch das Implantat hält erneut nicht. «Da hat es mir den Hut gelupft», so Wehrle. Bei einer weiteren Zahnarztpraxis wird Wehrles Gebiss untersucht. «Der Zahnarzt meinte, bei den ersten Behandlungen sei viel zu wenig Füllung für die Festigung des Implantats verwendet worden.» Nun muss sich Wehrle in der Schweiz erneut Implantate anfertigen lassen. «Hätte ich das gewusst, hätte ich auf die Reisen nach Ungarn verzichten können. So etwas ist einfach nur Pfusch.»

«Hätte die Finger davon gelassen»

Seit den Behandlungen könne er nicht mehr richtig essen, weil ihm die Zähne fehlten. «Ich ernähre mich von Brei und Kartoffelstock, habe zehn Kilo an Gewicht verloren. Nun brauche ich endlich ein Implantat, damit ich wieder normal essen kann.» Ende Woche hat Wehrle einen Termin beim Zahnarzt für ein massgefertigtes Implantat. Seine Reise nach Ungarn kommt den Rentner teuer zu stehen: Knapp 5000 Franken muss er hinblättern. «Für nichts», ist er überzeugt. «Im Rückblick würde ich mir sagen: Lass es. Schweizer Qualität kriegst du nur in der Schweiz. Wenn ich gewusst hätte, was hier passiert, hätte ich die Finger davon gelassen.»
Blick konfrontierte den Geschäftsführer der Firma mit einem Fragenkatalog. Die Garantiebestimmungen seien jedem Kunden im Voraus bekannt, heisst es in einer schriftlichen Stellungnahme. Zudem erhalte jeder Patient nach der Rückkehr eine Abrechnung. Auf die Fragen, weshalb Wehrle für sein zweites Implantat erneut bezahlen musste und weshalb vor Ort bar bezahlt werden muss, erhielt Blick keine Antwort.